Leere oder volle Bibliotheken?

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Michael Knoche beschäftigt sich derzeit mit der Frage „Wie groß sind Universitätsbibliotheken im Verhältnis zur Zahl ihrer Benutzer?“ in seinem Blog „Aus der Forschungsbibliothek Krekelborn“. Bereits am 19.06. hat er sich nach einem Besuch der UB der TU Chemnitz gefragt: Können Bibliotheken zu groß sein? Ein Besuch in der neuen Universitätsbibliothek Chemnitz.

Für die Bestimmung der Größe setzt Knoche angemeldete Benutzer und Fläche des Benutzungsbereiches ins Verhältnis und ist überrascht, dass Chemnitz dann relativ weit im Mittelfeld erscheint.

Gründe für den „leeren Eindruck“ sieht er u.a. darin:

  • gute elektronische Angebote, die das „Vor-Ort-Arbeiten“ nicht notwendig machen

Für ein Gesamtbild wäre nicht nur die Zahl der angemeldeten Nutzer*innen notwendig, sondern die Zahl der Gesamtbesuche, was ihn aber nicht davon abhielt zu berechnen, wie viele Benutzer sich einen Quadratmeter Fläche in deutschen Universitätsbibliotheken teilen müssten. Dafür hat er als Momentaufnahme die Zahlen aus der Deutschen Bibliotheksstatistik von 2022 herangezogen. Doch was ist die wirkliche Aussage dieser so errechneten Zahlen?

Bei den Überlegungen fehlen mir ein paar wichtige Aspekte, die auch einen Hinweis auf die benötigte Größe geben, auf „voll“ oder „leer“.

Was ist die durchschnittliche Auslastung der Bibliothek und wie sehen Spitzenauslastungen (ggf. über längere Zeiträume) aus? Wieviel Nutzung ist nur „Shop & Go“ (z.B. reine Medienauswahl, -ausleihe, -rückgabe) und wie viele Nutzer bleiben längere Zeit in der Bibliothek (z.B. Nutzung der Infrastruktur vor Ort zum Arbeiten, Aufenthalt, Treffpunkt). Und es gibt sicherlich noch weitere Aspekte, die für eine solche Standortbestimmung notwendig sein könnten.

Beitragsbild: Photo by chenspec on Pixabay

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