Im Beitrag Spaltung durch Kulturkampf – Book Bans in America hatte ich ja bereits dargelegt, dass etwas, das Kinder schützen soll, immer mehr in den Verdacht gerät, andere Meinungen und das Wissen darum zu unterdrücken. Bereits im Mai haben der PEN America, der Verlagskonzern Penguin Random House und andere gegen einen Schuldistrikt in Florida (Escambia County School Board) geklagt, der im Verdacht steht, gezielt Bücher zu den Themen Rassismus und LGBTQIA+ aus der Schulbibliothek und den Klassenräumen zu verbannen.
Die Klage ist eine wichtige und lang erwartete Reaktion auf eine beunruhigende, politisch motivierte Welle von Buchverboten und -gesetzen. Sie ist eine der ersten Klagen „ihrer Art gegen rechtswidrige Zensur“, da sie besorgte Eltern, Autoren und einen großen Verlag zusammenbringt. Eine ähnliche Klage gewannt im März in Texas eine Gruppe Bibliotheksbesucher in Texas.
Nun haben US-Präsident Joe Biden und das Weiße Haus zum Pride-Monat einen Aktionsplan zum Schutz der LGBTQIA+-Community vor Buchverboten angekündigt. Eine neue Koordinationsstelle im Department of Education soll Antworten auf die zunehmenden Buchverbannungen finden und Schulen im Umgang mit politisch motivierten Forderungen trainieren.
„Das Verbot von Büchern untergräbt unsere Demokratie, entfernt wichtige Ressourcen für das Lernen von Schülern und kann zu der Stigmatisierung und Isolation beitragen, mit der LGBTQIA+-Menschen und andere Gemeinschaften konfrontiert sind.“
US-Regierung geht gegen Bücherverbote vor, Buchreport (12.06.2023)
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