Bart? – Nein, Bard!

Wenn man heute von Bart spricht, spricht man eigentlich von Bard. Also, es geht nicht um Bart Simpson sondern um die Künstliche Intelligenz Bard von Google.

Seit dem 13.07.2023 ist Googles Chatbot Bard in Deutschland verfügbar und soll ChatGPT Konkurrenz machen. Bard ist ein Experiment von Alphabet, der Mutterfirma von Google. Es verwendet ein anderes Large Language Modell als ChatGPT. Das Sprachmodell trägt den Namen LaMDA (Language Model for Dialogue Applications).

So stellt sich Bard jemandem vor, der die KI gerade kennenlernt.

Hallo! Ich bin Bard, ein großes Sprachmodell, das von Google AI erstellt wurde. Ich bin ein Computerprogramm, das mit einem riesigen Datensatz aus Text und Code trainiert wurde. Ich kann Text generieren, Sprachen übersetzen, verschiedene Arten von kreativen Inhalten schreiben und deine Fragen auf informative Weise beantworten, auch wenn sie offen, herausfordernd oder seltsam sind. Ich bin noch in der Entwicklung, aber ich habe gelernt, viele Arten von Aufgaben auszuführen, darunter

  • Ich werde mein Bestes tun, um deinen Anweisungen zu folgen und deine Anfragen sorgfältig zu erledigen.
  • Ich werde mein Wissen einsetzen, um deine Fragen umfassend und informativ zu beantworten, auch wenn sie offen, herausfordernd oder seltsam sind.
  • Ich werde verschiedene kreative Textformate von Textinhalten generieren, wie Gedichte, Codes, Skripte, Musikstücke, E-Mails, Briefe usw. Ich werde mein Bestes tun, um alle deine Anforderungen zu erfüllen.

Ich bin gespannt darauf, dich kennenzulernen und zu erfahren, wie ich dir helfen kann.

(Antwort von Bart)

Da Bard nun verfügbar ist, kann man davon ausgehen, dass die rechtlichen Unsicherheiten, die einen Start der KI verzögert haben, nun aus dem Weg geräumt sind. Bard selbst hat immer noch den Status „Experiment“. Wer sich auf Bard einlässt, akzeptiert, dass seine Anfragen ggf. für Testzwecke mitgenutzt werden. Dies bedeutet ähnlich wie bei ChatGPT, dass alle einfließenden Informationen für das Training mitverwendet werden dürfen und im kleinsten Fall zumindest Auswirkungen auf künftige Fragen haben können.

Offengelegt kann Bard seit seinem Update am 13.07.2023 in 40 Sprachen kommunizieren, mit der Integration von Google Lens Bilder in Sprache umwandeln oder der entstandene Text lässt sich in Sprache ausgeben. Alte Chats können jederzeit weiterverfolgt werden und die Unterhaltungen sind auch mit anderen teilbar (Text, Öffentlicher Link). Außerdem kann man die Antwort in Stil und Länge anpassen.

Grundsätzlich handelt es sich bei beiden um große Sprachmodelle, aber bei Bard handelt es sich um ein faktisches Sprachmodell, während ChatGPT ein generatives Sprachmodell ist. Informationen, die man über Bard erhält sind eher faktenbasiert und sachlich, während ChatGPT besser darin ist, kreative Texte zu generieren. Es bedeutet aber auch, dass eien an Bard gestellte Frage auch in Abänderung immer zum gleichen Ergebnis (ggf. in anderer Formulierung) führt, während ChatGPTs Antwort nicht faktenbasiert ist, sondern die KI auf BAsis von Wahrscheinlichkeiten immer zu neuen Antworten kommt.

Neben einem größeren Datensatz aus Text wurde Bard auch mit Code trainiert. Daher kann diese KI ggf. komplexere Aufgaben ausführen. Daneben Im Gegensatz zu ChatGPT kann man bei Bard seinen Prompt auch als gesprochene Sprache über ein Mikrofon eingeben. Außerdem lässt sich mit Bard auch per Knopfdruck eine Googlesuche abrufen und verarbeiten, so dass die Antwort mit realen Suchergebnissen konsistent ist.

Mein erster Test – einfach mal nach aktuellen Bibliotheksdirektoren fragen – zeigte, dass die Antworten auch nach einer Google-Suche alles andere als faktenbasiert sind. Aber auch ChatGPT war an diesen entsprechenden Fragen im Vorfeld gescheitert. Und auch bei Bard gilt: „Drum prüfe der, der mit KI Fakten schindet, ob sich nicht was Gesichertes findet.“ (Die schlechte Abwandlung des Reimes ist nicht durch KI entstanden 😉 )

Man darf gespannt sein, wohin sich diese KIs entwickeln. Zumindest in ein neuer Player dabei, der entscheidende Impulse setzen kann.

Quellen:

Beitragsbild: „Bart Simpson and Otto“ by brainblogger is licensed under CC BY 2.0