Ein Community-Projekt endet

Screenhshot der aktuellen Startseite von Informationspraxis: Informationspraxis - Über die Zeitschrift Achtung: Die Zeitschrift Informationspraxis stellt den Betrieb ein. Es sind keine Einreichungen mehr möglich. Alle bislan erschienenen Beiträge bleiben verfügbar

Auch das ist inzwischen Informationspraxis. Digitale Projekte enden, so das Community-Projekt „Informationspraxis – Zeitschrift von der Community für die Community“.

Die Diskussion um Open Access in den Bibliothekswissenschaften entspannte sich unter dem Hashtag , als die ZLB und DeGruyter im Jahr 2012 ankündigten mit dem Bibliotheksdienst ein Flaggschiff der deutschsprachigen Bibliothekspublikationswelt zu übernehmen. Gerade auf Twitter entspannte sich rasch eine Diskussion zu dem Thema und der vertanen Chance eine so große Zeitschrift zu einem Open-Access-Vorzeigemodell zu entwickeln. Sehr schnell gab es ein Etherpad (Archivversion), auf dem die Diskussion vertieft wurde. Nachdem auf verschiedenen Veranstaltungen zu diesem Thema diskutiert wurde, wurden die Informationen in einem Wiki zusammengetragen und weiter besprochen.

Aus der Diskussion heraus wurde 027.7 : Zeitschrift für Bibliothekskultur = Journal for Library Culture 2013 in Basel gegründet, weil #newLIS als gescheitert wirkte.

Es dauerte dennoch noch mehrere Anläufe bis es zur Entstehung von Informationspraxis kam. 2014 flammte die Diskussion erneut auf und führte diesmal zum Erfolg. Zwei Journals gingen aus dieser Diskussion hervor, zum einen o-bib: das offene Bibliotheksjournal, die Verbandszeitschrift des vdb, zum anderen eben auch Informationspraxis.

Am 04.06.2014 kam es zur Gründung des Journals. Seitdem sind 14 Ausgaben erschienen. Es wurden viele Beiträge in einem Open Peer Review qualitätskontrolliert und auch so ging das Journal neue Wege, indem Beiträge, sobald sie fertig waren, auch veröffentlicht worden. Im Hintergrund wurden verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, um mit gleichbleibender Qualität und hinreichender Schnelligkeit, Texte als PDF, HTML und im ePub-Format zu veröffentlichen.

Alle Beteiligten haben in dieser Zeit viel gelernt, sowohl über OJS (Open Journal System), Veröffentlichungsverfahren, Beitragsaquise und … und … und … – Jedes Ehrenamt muss am Ende mit der Arbeit, der eigenen Familie und Freizeit und vielem anderen in Einklang gebracht werden. Und irgendwann wird dann das Ehrenamtliche auch mal zu viel. Lebensrealitäten haben sich verändert, Gründer*innen haben in ihren Jobs mit mehr Verantwortung und anderen Herausforderungen zu kämpfen.

Es bleibt zu warten, wie der offizielle Abschluss aussieht, denn ein letzter Beitrag geht doch immer.

Quelle:

  • Zeitschrift Informationspraxis
  • Plieninger, Jürgen: Die “Zeitschrift von der Community für die Community” ist nicht mehr, netbib

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